R. Bornert: Les Monastères d’Alsace V

Cover
Titel
Les Monastères d’Alsace V. Les Monastères de Cisterciens et de Cisterciennes dès origines à la Révolution française


Autor(en)
René, Bornert
Erschienen
Strasbourg 2011: Editions du Signe
Anzahl Seiten
645 S.
Preis
URL
Rezensiert für infoclio.ch und H-Soz-Kult von:
Schenker Lukas

Der 5. Band behandelt die Klöster, die dem Zisterzienserorden angehörten. Es sind dies die vier bedeutenden Abteien Lucelle (Lützel), Neubourg, Pairis und Baumgarten, dazu das Priorat U. L. Frau oder Drei Könige in Soultz. Das einzige zisterziensische Frauenkloster stand in Koenigsbruck. Behandelt werden aber auch Klöster, die nur zeitweise dem Zisterzienserorden angehörten. Genannt werden hier Schoenen-Steinbach, das von Lützel abhängige Frauenkloster und Priorat Michelfelden-Blotzheim, St-Apollinaire in Ober-Michelbach und das Priorat Marienbronn. In Strasbourg wurde 1478–1594 eine Gründung für Frauen versucht, St-Bernard, hatte aber keinen Bestand. – Für die Schweiz war natürlich die Abtei Lucelle von einflussreicher Bedeutung. Sie war so etwas wie eine Drehscheibe zwischen dem Burgund und dem deutschen Sprachgebiet innerhalb des Zisterzienserordens. Zugleich aber hatte Lucelle auch gute Beziehungen und Einfluss auf die heutige schweizerische Nachbarschaft. In den heutigen Bezirken Porrentruy und Delémont besass Lucelle viele Güter, die in der Besitzgeschichte auch mit Grafiken gut zur Darstellung kommt. Ein Vertrag mit dem reformierten Basel von 1539 sicherte dem Kloster den dortigen Besitz, musste aber einen reformierten Verwalter anstellen. Interessant ist auch die Zusammenstellung, von woher die Mönche kamen; aus der heutigen Schweiz sind es immerhin 51 Mönche, auch aus der Deutschschweiz, dazu 82 aus der Ajoie und Delémont. Lucelle war auch Vater- Kloster von 7 Klöstern, darunter Frienisberg, St. Urban und Salem, sowie von acht Frauenklöstern, darunter Engenthal bei Muttenz, Olsberg, Rathausen, Steinen SZ und Wurmsbach. Das Klösterchen Kleinlützel, das seit 1264 dem Stift St. Leonhard zu Basel gehörte, erwarb Lucelle erst 1505 und richtete es als kleines Priorat ein. Im 16. Jahrhundert kam auch Löwenburg und Miserez in die Hände von Lucelle. Die Universitätsbibliothek Basel besitzt heute einige wertvolle Manuskripte aus Lützeler Besitz. Beinahe die ganze Klosteranlage fiel der revolutionären Zerstörungswut zum Opfer, doch kamen verschiedene Ausstattungsstücke der Kirche in andere Kirchen des Sundgaues.

Zitierweise:
Lukas Schenker OSB: Rezension zu: René Bornert OSB avec le concours d’un groupe d’historiens, Les Monastères d’Alsace. Tome V: Les Monastères de Cisterciens et de Cisterciennes dès origines à la Révolution française, Strasbourg, Editions du Signe, 2011. Zuerst erschienen in: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, Vol. 106, 2012, S. 684.

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